Die Landesgruppe Hessen / Rheinland-Pfalz / Saarland zeichnet sich durch eine hohe Diversität aus. Die zahlreichen hessischen Mittelgebirge sind von einem hohen Waldanteil geprägt. Die Struktur der Landwirtschaft unterliegt einem starken Wandel. Vor allem die Viehhaltung entwickelt sich rückläufig. Der Anteil der Nebenerwerbsbetriebe ist mit 61% deutlich höher als im Bundesdurchschnitt. Mit Rheinland-Pfalz teilt sich Hessen rund 260 km Landesgrenzen. Kennzeichen der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft ist ihre Kulturartenvielfalt, die in diesem Umfang in keinem weiteren Bundesland vorkommt. Mit zwei Dritteln des Produktionswertes der Landwirtschaft dominieren die Sonderkulturen – allen voran der Weinbau. Das angrenzende Saarland ist geprägt vom Dauergrünland. Fast die gesamte Nutzfläche unterliegt einer naturbedingten Benachteiligung. Mit der größtenteils extensiv, mit niedrigem durchschnittlichem Viehbesatz genutzten Fläche, ist das Saarland bundesweit Spitzenreiter bei Flächen mit hohem Naturwert (High Nature Value). Auch beim Anteil des ökologischen Landbaus ist das Saarland - mit rund 21% Flächenanteil - führend im bundesweiten Vergleich.
Chat GPT und der Agrarjournalismus
Am 18.Juli 2024 veranstaltete die VDAJ-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland im TaunusTagungsHotel in Friedrichsdorf ein Seminar zum Thema Künstliche Intelligenz (KI) mit einem besonderen Fokus auf ChatGPT und dessen Funktionsweise. Das Seminar war Teil des VDAJ-Fortbildungsprogramms und wurde von der Landwirtschaftlichen Rentenbank (LR) gefördert. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmern einen umfassenden Einblick in die Grundlagen der KI sowie in ihre aktuellen und potenziellen Einsatzmöglichkeiten zu geben.
Auf der Suche nach den künftigen Baumarten
Markwald Bellersheim pflanzt Weißtanne und Schwarznuss.Die Markgenossenschaft Bellersheim bei Hungen sucht und erprobt wie viele andere Waldbesitzer Strategien und Baumarten, die unter den geänderten und künftigen mutmaßlichen Klimabedingungen bestehen können.
In Mittelhessen am Rande der Wetterau war Bellersheim bislang ein klassischer Buchenstandort. Doch die Buchen leiden unter dem Klimawandel und zeigen deutliche Kronenverlichtungen. Der Bestand ist ein Buchenmischwald mit Eichen, Ahorn sowie vereinzelten Lärchen, Kiefern und Douglasien. Die Fichte, die ohnehin nur einen Anteil von knapp zehn Prozent im rund 200 Hektar großen Gemeinschaftswald hatte, ist in den vergangenen Trockenjahren durch Käferbefall geschädigt und entnommen worden.
Äpfel waren sehr knapp
Die Keltereien hatten im vergangenen Jahr mit einer historischen Knappheit an Äpfeln zu kämpfen. Die Ernte 2023 war die schlechteste seit 40 Jahren, sagte kürzlich Martin Henke, Betriebsleiter und Kellermeister der Kelterei Possmann, dem in Frankfurt ansässigen Marktführer für Apfelwein, bei einem Besuch von Agrarjournalisten. Gegenüber dem Vorjahr sei das Aufkommen um 40 Prozent geringer gewesen.
Der Apfelmangel ergab sich aus Mindererträgen in Mitteleuropa und betraf sowohl Streuobst als auch Tafelobst. „Wir bevorzugen Äpfel aus der Region von Streuobstwiesen“, erklärte Henke. Das Unternehmen unterhält dazu in der Region immer noch einige Annahmestellen. Aber auf den Wiesen reifte nicht nur weniger heran, es wurde auch weniger gepflückt. Viele Menschen seien nicht mehr bereit, sich die Arbeit zu machen, sagte Henke. Gegen den Bezug von Äpfeln aus Polen spricht jedoch nicht nur die Regionalität, sondern laut Prokurist Uwe Schäfer auch die Frachtkosten. Aus Polen wären das allein rund 800 Euro Dieselkosten bei einen 30-Tonnen-LKW.
Was an Menge nicht an den Sammelstellen zusammenkommt, wird auf den Großmärkten, beispielsweise in Ingelheim, in Karlsruhe oder Wertheim gekauft. Wenn das immer noch nicht reicht, weicht das Unternehmen auf Äpfel aus, die nicht als Tafelobst vermarktet werden können. Das kommt dann auch aus Südtirol oder Holland. Aber auch die Tafelobsternte war in diesem Jahr nicht so hoch. Außerdem braucht die Apfelweinkelterei säurereiche Äpfel. „Sie sind das Gerüst des Apfelweins“, sagt Kellermeister Henke.
Eine Sache des guten Klimas
Die Käsescheune in dem oberhessischen Städtchen Hungen hat sich einen guten Ruf als Herstellerin von Biokäse, als Restaurant und als Seminarveranstalterin erarbeitet. In aufwendig umgebauten historischen Gebäuden in der Innenstadt ist sie heute Anziehungspunkt für viele Gäste und Kunden aus der Region. In diesem Jahr feiert sie ihr zehnjähriges Bestehen. Die VDAJ-Landesgruppe Hessen/Rheinland-Pfalz hat den Betrieb besucht und sich von Käser Roland Reum die Produktion und den Vertrieb erläutern lassen.
Reum ist über Umwege zur Käseherstellung gekommen. Zunächst hat der gelernte Metzger und Koch in Gaststätten gearbeitet. Das Rüstzeug für seinen Beruf holte er sich in Unterfranken, Norddeutschland, Österreich und der Schweiz. Eine sehr prägende Zeit sei das für ihn gewesen.
„Käse herstellen erdet. Käse mag keinen Stress - weder bei der Herstellung noch bei der Reifung. Es ist eigentlich kein Beruf, eher eine Berufung und Philosophie mit viel Gefühl“, sagt er. Unter den Käsern herrsche eine große Solidarität. Mit vielen auch im Ausland hält er Kontakt über soziale Medien. „Wir tauschen uns über die Herausforderungen der Käseherstellung aus. Jede Käserei hat ein anderes Klima. Man kann nicht denselben Käse überall machen“, so Reum.
Die Käsescheune bezieht Kuh-, Ziegen- und Schafmilch jeweils von einem Bio- beziehungsweise Demeterbetrieb. Hinzu kommen eingekaufte Käserohlinge, die in Hungen veredelt werden. „In unserer Käserei produzieren wir aromatische Weichkäse. Je länger man den Weichkäse reifen lässt, umso würziger und cremiger wird er. Außerdem gibt es Hirtenkäsen nach Feta-Art, Butterkäse und cremigen Frischkäse sowie Hart- oder Schnittkäsesorten.
Verfeinert werden die Käsesorten mit Kräutern und Gewürzen, unter anderem mit Pfefferkörnern, Chili, Kümmel, Boxhornklee oder Karottensaft, erläuterte Reum, der in der Herstellung und Neuschöpfung von Käsesorten freie Hand hat.
Die Käsescheune hat in der Coronakrise als eine der ersten Käsereien einen Onlineshop eingerichtet. Neben der Vermarktung im eigenen Laden gibt es etwa 200 Verkaufsstellen in Rewe und Edeka-Geschäften sowie in Käsefachgeschäften, Hofläden und Restaurants.
Wegen der erfolgreichen Entwicklung muss die Käsescheune ihre Räumlichkeiten erweitern. Die benachbarte Lagerhalle eines einstigen Metzgerbetriebes wurde abgerissen. Unter dem Neubau entsteht ein Gewölbe- und Reifekeller. Im Neubau soll eine spezielle Verpackungsmaschine die bislang mühsame Handarbeit übernehmen.
Cornelius Mohr
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