VDAJ vergibt Journalistenpreise „Grüne Reportage 2017“

Preisvergabe „Grüne Reportage“ in der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee. V.re. Heinrich Wingels, Krone, die Preisträger Kevin Schlotmann und Thomas Göggerle, Dr. Katharina Seuser, 1. VDAJ-Vorsitzende und Friederike Krick, Koordinatorin der Grünen Reportage. Foto: VDAJ/Ulrike Amler

Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat im Rahmen der diesjährigen Jahrestagung in Bad Waldsee am 16. September die Journalistenpreise für die besten „grünen Reportagen“ vergeben. Ausgezeichnet wurden Silke Gronwald, Stern, Jost Maurin, TAZ, Thomas Göggerle, DLZ Agrarmagazin und Kevin Schlotmann, Wochenblatt Landwirtschaft und Leben.

 Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat den Journalistenwettbewerb „Grüne Reportage“ bereits zum dritten Mal ausgeschrieben. Weit über 60 Reportagen in drei Kategorien wurden eingereicht, teilgenommen haben Journalistinnen und Journalisten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Vertreten waren die landwirtschaftlichen Fachmedien sowie die nichtlandwirtschaftliche Presse.

In der Kategorie „Produktion“ gewann Silke Gronwald den ersten Preis für ihre Reportage „Kuh 2665“, die im Magazin Stern im Juni 2016 veröffentlicht wurde. Die Journalistin setzt sich darin kritisch mit der modernen Milchviehhaltung und der Rolle des Tieres auseinander. Die fünfköpfige Jury kürte diese Reportage einstimmig zur Siegerin und hob insbesondere die umfangreichen Vor-Ort-Recherchen hervor. Jurorin Dagmar Thiel bringt es auf den Punkt: „Silke Gronwald ist es gelungen, den richtigen Blickwinkel zu finden. Sie ist dabei: im Stall, beim Fressen, beim Melken und sogar beim Wiederkäuen.“ Dr. Franz-Josef Budde, ehemals Chefredakteur des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen- Lippe, spricht der Reportage eine außerordentliche Substanz zu.

Preisträger in der Kategorie „Betrieb, Familie, Gesellschaft“ wurde Jost Maurin. In seiner Reportage „Sind kleine Höfe wirklich besser?“, die in der TAZ am Wochenende vom 13./14. Juni 2015 veröffentlicht wurde, setzt er sich mit der Thematik landwirtschaftlicher Betriebsstrukturen auseinander. Juror Adrian Krebs schreibt dazu: „Maurins Vorgehen ist journalistisch einwandfrei: Er besucht zwei Betriebe, um sich von beiden Systemen, dem kleinbäuerlichen und dem quasi-industriellen, ein umfassendes Bild zu machen. Der lesenswerte Text dokumentiert auf anschauliche Art und Weise die ökonomischen Ursachen und die Beweggründe der Betriebsleiter für ihre Betriebsentwicklungsentscheidungen. Anschließend analysiert er Punkt für Punkt Schwächen und Stärken der beiden Systeme.“ Und weiter: „Fazit für die Landwirtschaft: Es lohnt sich, gut informierte Tagesjournalisten wie Maurin ernst zu nehmen und aus ihren Analysen die richtigen Schlüsse zu ziehen. Mehr kann Journalismus fast nicht leisten.“

Platz 1 in der Kategorie Technik belegte Thomas Göggerle mit der Reportage „Azubi auf vier Rädern“, die im DLZ Agrarmagazin, Ausgabe 7, 2017 veröffentlicht wurde. Auf bemerkenswert anschauliche Weise beschreibt er das Arbeiten mit einem autonomen Schlepper auf einem Obstbaubetrieb. Im Mittelpunkt steht die Kommunikation zwischen Landwirt und Schlepper. In zahlreichen Informationen beleuchtet der Autor die Probleme der neuen Technik und deren Lösung sowie Potenziale. Die Reportage hat das Zeug zur Entscheidungshilfe für den interessierten Leser.

Die Preise in den beschriebenen Kategorien waren mit jeweils 2.000 Euro dotiert.

Ein weiteres Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro ging an die Kategorie „Volontäre“. Die Siegerreportage „Holzrücken mit Pferdestärke“ ging an Kevin Schlotmann, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, veröffentlich in der Ausgabe 3, 2016. Die Juroren belohnten damit die Klarheit im Aufbau, die Präzision in der Sprache und die inhaltliche Substanz. „Der Autor hat eine herausragende Reportage geliefert, wie sie auch ein Profi nicht hätte besser schreiben können“.

Als Juroren konnte der VDAJ auch für diese dritte Runde hochkarätige Journalisten gewinnen: Dagmar Thiel, freiberufliche Journalistin und Dozentin am Institut für publizistische Bildungsarbeit „Haus Busch“ in Hagen und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bildung und Qualität des Deutschen Journalistenverbandes (DJV), Dr. Franz-Josef Budde, ehemals Chefredakteur des Landwirtschaftlichen Wochenblattes Westfalen-Lippe (heute Wochenblatt für Landwirtschaft und Leben), Johannes Urban, ehemals Chefredakteur beim Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt, Bernhard Weber, Chefredakteur der österreichische Fachzeitschrift „Blick ins Land“ sowie Adrian Krebs, Chefredakteur der Schweizer Zeitschrift „Bauernzeitung“.

Die „Grüne Reportage“ wurde bereits zum dritten Mal von der Bernard Krone-Stiftung gefördert. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gestellt, neben dem Engagement junger Ingenieure für die Land- und Nutzfahrzeugtechnik auch Kunst- und Kulturprojekte zu unterstützen. Darunter fällt für die Stiftung die Förderung wichtiger Publikationen zu landwirtschaftlichen Themen. Der Journalistenpreis wird im zweijährigen Turnus vergeben und wird dank der Unterstützung der Bernard Krone-Stiftung fortgesetzt.

Der Verband deutscher Agrarjournalisten VDAJ – Kommunikation Agrar e.V. ist ein Berufsverband von Journalisten, Publizisten, PR-Fachleuten und Kommunikatoren aus Land- und Forstwirtschaft. Er wurde 1951 gegründet und hat heute rund 700 Mitglieder.  

Die einzelnen Beiträge der Preisträger finden Sie hier:
Silke Gronwald
Jost Maurin
Thomas Göggerle
Kevin Schlotmann

 

 

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Ansprechpartner für die Presse:
Christiane Löw, Geschäftsstelle
Verband Deutscher Agrarjournalisten e.V.
VDAJ-Kommunikation Agrar
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