Journalisten-Preis „Grüne Reportage“ 2020

Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat am 31. Oktober die Preisträgerinnen und Preisträger des Journalistenwettbewerbs „Grüne Reportage 2020“ bekannt gegeben und geehrt. In vier Kategorien wurden weit über 50 Beiträge eingereicht.

In der Kategorie Print/Internet lagen die Reportagen „Die letzten Bauern Europas“ von Eva Konzett, erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), und „Bauernschlau“ von Thomas Schmelzer, erschienen im Magazin About Trust“, vorne.

In der Kategorie Video/Cross Media konnte das junge Team Helene Rainer und Ann-Kathrin Wetter vom Bayerischen Rundfunk mit ihrer Instagram-Reportage „Ferkelkastration“ überzeugen.

In der Nachwuchskategorie punktete Gesa Steeger mit ihrer TAZ-Reportage „Können Gerichte die Welt retten“. Die Sonderpreise der Kategorie Fachbericht gingen an Nikolaus Fecht für seinen Beitrag „Himmelblau…“, der im VDMA Magazin erschienen ist, und an Helmut Süß mit dem Fachbeitrag „Alles schon smart oder was?“, erschienen im Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Alle Siegerreportagen wurden mit jeweils 1.000 Euro ausgezeichnet.

Der Journalistenpreis „Grüne Reportage“ wurde bereits zum fünften Mal vom VDAJ ausgeschrieben. Langjähriger Sponsor ist die Dr. Bernard Krone-Stiftung, die neben Ingenieuren der Land- und Nutzfahrzeugtechnik auch Kunst und Kulturprojekte unterstützt. Darunter fällt auch die Förderung wichtiger Publikationen und journalistischer Beiträge zu Agrarthemen.

Henrik Feldmann, Marketingleiter und Prokurist der Landmaschinenfabrik Krone, begründete das Engagement der Dr. Bernard Krone-Stiftung: „Guter Journalismus ist nicht nur essentiell für die Landwirtschaft, sondern auch für die professionelle Kommunikation unseres Unternehmens. Deshalb wird die Dr. Bernard Krone-Stiftung ihr Engagement für die Grüne Reportage fortsetzen.“

Dr. Katharina Seuser, Vorsitzende des VDAJ, lobte die Qualität der eingesendeten Reportagen: „Mit diesem Preis will der VDAJ Qualitätsjournalismus rund um das Thema Landwirtschaft würdigen. Wie hoch diese Qualität ist, zeigen die Siegerbeiträge – von der klassischen Reportage in einem Publikumsmedium über eine Instagramstory bis hin zu Beiträgen für die Fachpresse. Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinnern herzlich und danken allen, die sich für die Grüne Reportage eingesetzt haben, insbesondere der Dr. Bernard Krone-Stiftung.“

 Die Juroren stellen sich vor

Neun Jurorinnen und Juroren haben die eingereichten Beiträge bewertet. Es waren dies in der Kategorie 1 Reportage Ralph Stephan, Chefredakteur der Bauernzeitung Berlin, Adrian Krebs, Chefredakteur der BauernZeitung Schweiz, und Bernhard Weber, Chefredakteur der Österreichischen BauernZeitung.

In der Kategorie 2 Video/Cross media: Mathias Süßen, freier Journalist, Blogger und Trainer für Onlinemedien und Lutz Staacke, bis zum 31. August Social Media-Journalist beim Deutschen Landwirtschaftsverlag und ab 1. August Senior Social Media Specialist bei MSD Deutschland.

Für die Bewertung der Kategorie 3 Nachwuchspreis zeichnen Michael Lohse, 1. Vorsitzender der VDAJ-Landesgruppe Berlin/Brandenburg, und Martin May, Geschäftsführer des Industrieverbands Agrar e.V. verantwortlich

Die Fachberichte der Kategorie 4 Fachbeitrag bewerteten Christiane Aumüller-Gruber, freie Journalistin, Gibfried Schenk, Friedensbrot e. V., und Dirk Gieschen, Agrarjournalist und PR-Experte.

Das sagte die Jury

Eva Konzett mit ihrer Reportage „Die letzten Bauern Europas“

„Eine Agrarreportage im besten Sinne: Informativ, leicht lesbar, lebendiger Stil, beim Lesen entstehen Bilder im Kopf, sprachlich brillant, generell regt die Geschichte zum Nachdenken an, wie sich Landwirtschaft und Landleben anderswo in der EU, nur wenige hundert Kilometer Luftlinie/ wenige Autostunden entfernt darstellen.“: Die letzten Bauern Europas

Thomas Schmelzer mit der Reportage „Bauernschlau“.

„Mancher mag das Wort Digitalisierung nicht mehr hören. Vielleicht, weil die spannenden Geschichten hinter dem Schlagwort noch nicht gut genug erzählt worden sind. Thomas Schmelzer macht es besser. Er berichtet persönlich, anschaulich und damit nachvollziehbar, wie Smart-farming einen hessischen Milchbauernhof genauso verändert wie einen Ackerbaubetrieb in Mecklenburg.“: Schmelzer Bauernschlau

Instagram-Story „Ferkelkastration“ von Helene Reiner und Ann-Kathrin Wetter

„Ferkelkastration – ein gesellschaftlich höchst umstrittenes Thema. Nahezu jeder hat dazu eine Meinung, aber kaum jemand den Überblick. Diesen liefert die Instagram-Story der News-WG ohne Scheuklappen und Schwarzweiß-Denken, dafür spannend und verständlich. Richtig gut, dass neue Wege eingeschlagen werden. Das sehr schwierige Thema Ferkelkastration wurde für die jüngere Zielgruppe auf Instagram gut, wertfrei und informativ dargestellt.“: https://www.instagram.com/news_wg/?hl=de

Gesa Steeger mit der Reportage „Können Gerichte die Welt retten“.

„Die Reportage „Können Gerichte die Welt retten“ verdient über alle Bewertungskategorien nahezu volle Punktzahl. Alle Positionen kommen zu Wort. Ein sehr gut geschriebener hochaktueller Artikel mit feinen sprachlichen Raffinessen.“: Steeger „Können die Gerichte die Welt retten?“

Nikolaus Fecht mit seinem Lemken Porträt „Himmelblau…“.

„Daten und Fakten sind gut aufbereitet und eingearbeitet, aber auch schön zu lesen – eine sehr gute journalistische Arbeit, die allerdings auch davon lebt, dass sie sich im Verbandsmagazin auf vier Seiten bild- und grafikstark ausleben darf.“: Fecht „Himmelblau“

Helmut Süß mit seinem Beitrag „Alles schon smart oder was?

„Als Landwirt bzw. fachlicher Leser freue ich mich über derartige „Crash Kurs“-Artikel. Auf vier Seiten ein derart komplexes Thema wie Smart Farming so exzellent und verständlich für „normale“ Leser der Zielgruppe aufzubereiten, ist schon ein großes agrarjournalistisches Kompliment wert. Auch als Arbeitsbeispiel für Volontäre der Agrarpresse gut geeignet, wenn es um eine fundierte Darstellung des Standes der Technik auf begrenztem Raum geht.“: Süß „Alles schon smart oder was?“