Die Harzwälder sind Opfer des Klimawandels – Kann der LÖWE-Wald der Landesforsten das Klima retten?

Der aktuelle Zustand der Waldes im Niedersächsischen Harz war Thema einer Pressefahrt im November.  Michael Rudolph, Pressesprecher der Niedersächsischen Landesforsten beim Forstamt Clausthal lud dazu Agrarjournalisten in den Harz ein.

Die Harzer Forstleute zeigten den Gästen aus ganz Deutschland, wie sich Dürre und Borkenkäferbefall in den Wirtschaftswäldern auswirken. „Unser Fichtenwald steckt ganz fest in der Klima-Klemme“, beschreibt Ralf Krüger die derzeitige Situation. „Die Sturmschäden von Friederike im Januar 2018 haben einen Flächenbrand entfacht und die nachfolgende Trockenheit wirkt seitdem wie ein Brandbeschleuniger“, erläuterte der Leiter des Forstamts Clausthal die rasante Entwicklung. In der sogenannten Blochschleife zwischen Torfhaus und Altenau im Kellwassertal erläutert Forstdirektor Krüger, wie rasant das Absterben der Fichtenwälder voranschreitet.

Einen positiven Ausblick geben die gelungenen Mischwald-Aufforstungen nahe Clausthal-Zellerfeld. Am sogenannten “Roten Handschuh“ hatte der Sturm Kyrill 2007 eine riesige Kahlfläche hinterlassen. „Wo vorher ein reiner Fichtenwald stand, haben wir nach dem Sturm Buche, Bergahorn und Douglasie gepflanzt. Die Natur hat uns weiterhin Birken, Ebereschen und Fichten kostenlos geschenkt, so dass wir jetzt einen ökologisch vielfältigen Wald weiterpflegen können“, freute sich Forstamtsleiter Krüger. „Wir sehen darin eine Bestätigung für das Langfristige ökologische Waldentwicklungsprogramm (kurz LÖWE genannt). Unser Regierungsprogramm für den Landeswald wurde 1991 verabschiedet und hat die Weichen so gestellt, dass der LÖWE-Wald als Klimaretter eine   wichtige Rolle übernehmen kann“. Ob der LÖWE-Wald diesem Anspruch gerecht wird, diskutierten Forstleute und Journalisten vor Ort im Wald.

Text: Michael Rudolph/Nora Quett
Fotos: Angelika Sontheimer