70 Jahre Luftbrücke – Die Rückkehr der Rosinenbomber

Die drei Initiatoren der Rückkehr der „Rosinenbomber“, v.l. Dr. Thomas Keller, Jörg Siebert und Peter Braun vor einer legendären Maschine

Die spektakulärste und größte Hilfsaktion aller Zeiten und eine organisatorische Meisterleistung, die Luftbrücke der Alliierten nach West-Berlin, die 1948 und 1949 mit ihren Lebensmitteltransporten über zwei Millionen Menschen im abgeriegelten Westteil Berlins am Leben erhielt. Ein beeindruckender Beweis für humanitäre Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit. 70 Jahre später, im kommenden Sommer, werden etwa 40 Original- „Rosinenbomber“ aus vier Kontinenten noch einmal die alten Routen bis in die Hauptstadt fliegen, den Candy-Drop wiederholen und mit der wohl letzten lebenden Ikone dieser Ära, dem US-Amerikaner Gail Halvorsen an Bord einer DC-3 oder DC-4 mit 99 Jahren anreisen. Jedenfalls ist er schon jetzt „wild entschlossen dabei zu sein“, so Peter Braun.

Jörg Siebert, einer der drei Initiatoren meint: „Es wird das größte Ereignis in der Geschichte der Luftfahrt in den letzten 70 Jahren“.  Seit Sommer 2016 laufen bereits die Vorbereitungen zu der im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee führte, so Dr. Thomas Keller aus Hamburg. Mit seinen Freunden, dem Holländer Peter Braun aus Groningen und Jörg Siebert von der Nordseeinsel Föhr und weiteren ehemaligen Fallschirmjägern trafen sie sich  zum Wochenendspringen aus  legendären DC3s („Rosinenbomber“). Den drei Freunden war klar, es muss mit den liebevoll restaurierten Maschinen was Außergewöhnliches passieren, die treuen „Dakotas“ sollten weiter genutzt werden und der besondere „Luftbrücken-Spirit“ von damals mit einer öffentlichen „Luftbrücke zum Anfassen“ auf Original-Flugplätzen wiederbelebt werden. So war die Idee zur „Rückkehr der Rosinenbomber“ geboren. Insgesamt sollen etwa 40 von rund  250 weltweit noch existierenden Maschinen für dieses Vorhaben gewonnen werden.

40 Maschinen in einer Reihenformation – das ist eine fliegende „Perlenkette“ von mehr als 60 km Länge in niedriger Flughöhe und  ein emotionales Ereignis, welches es in dieser Form nicht mehr geben wird.

Auf den Flugplätzen in Wiesbaden, Faßberg, Jagel und Berlin/Schönhagen wird es Static Displays von über 1,5 km Länge geben – frei zugänglich. Die Luftfahrtbehörden und die Flugsicherung begleiten das Projekt der Völkerfreundschaft und Völkerverständigung.
©Text/Fotos: Lutz Gagsch