Lebensmittel „made in Brandenburg“ – Regionalität als Erfolgsmodell für Produzenten und Handel

  Regionalität ist angesagt. Immer mehr Kunden achten darauf, regionale Lebensmittel zu kaufen. Es ist mehr als Heimatverbundenheit, es ist Frische, es sind die kurzen, umweltfreundlichen Transportwege, aber auch das wachsende Bewusstsein, die heimische Lebensmittelproduktion zu fördern, zu unterstützen.

Aus diesem Grund ging deshalb die diesjährige Pressefahrt des Wirtschaftsministers Albrecht Gerber zu Unternehmen der Ernährungsbranche.

Das Cluster Ernährungswirtschaft gehört mit rund 3500 Unternehmen der Wertschöpfungskette (Landwirtschaft, Ernährungswirtschaft, Logistik, Handel) zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen Brandenburgs.

Im Ernährungssektor arbeiten rund 58 000 Frauen und Männer. Der jährliche Umsatz des Clusters liegt bei neun Milliarden Euro.

Gleich zu Beginn der Pressetour wurde das Frische-Logistikzentrum der EDEKA Minden- Hannover in Freienbrink am Rande Berlins besucht. EDEKA kümmert sich sehr gezielt um die Akquise neuer Lieferanten, um den gewachsenen Kundenwunsch nach regionalen Produkten weitestgehend zu erfüllen. Dabei helfen die hauseigenen Warenbörsen, wo Lieferanten neue  Produkte vorstellen können, aber auch Direktkontakte zum „Entdecken“ innovativer Regionalprodukte sind meist erfolgreich.

Nach einem ausführlichen Einführungsgespräch gab es einen Betriebsrundgang, um die praktische Umsetzung der Frischelogistik zu erleben.

Zweite Station war der Besuch der Kanow Mühle in Sagritz-Golßen. Seit 1815 ist die Wassermühle in Familienbesitz, bereits in siebter Generation. In der alten Mahl- und Ölmühle wird in traditioneller Handwerksarbeit kaltgepresstes und ungefiltertes Naturöl mit einer Presse aus dem Jahr 1912 hergestellt, berichtete der Seniorchef  Jörg Behrendt, während Sohn Christian die Pressevertreter zu einer zünftigen Spreewälder Leinölverkostung einlud.

Weiter ging die Fahrt zur Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH nach Zossen – Dabendorf, einem mittelständischen Familienunternehmen, das bereits über zwanzig Jahre natürliche Früchte aus der Region verarbeitet. Spezialisiert haben sie sich auf die Verarbeitung von Sanddorn, Aronia und insbesondere auf Topinambur. Der Betrieb ist Lieferant und Dienstleister der Nahrungsmittelindustrie insbesondere für den Fruchtsaft- und Getränkebereich, sowie dem medizinischen Bereich und der Tierernährung.

Text/Foto: Lutz Gagsch

Bildtexte:
oben: Frank Lienig erläutert dem Minister die Unternehmensstruktur seines Betriebes
unten: Seniorchef Jörg Behrendt von der Kanow Mühle freut sich über die Eintragung des Ministers ins Mühlen-Gästebuch