VDAJ ehrte die PreisträgerInnen des Journalistenwettbewerbs „Grüne Reportage 2022“
Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat im Rahmen seiner diesjährigen Jahrestagung die fünf Preisträgerinnen und Preisträger des VDAJ-Journalistenwettbewerbs „Grüne Reportage 2022“ ausgezeichnet. Die Siegerehrung fand am 27. August 2022 in Würzburg durch Elisabeth Gödde, Marketing Social Media bei der Maschinenfabrik Bernard Krone, statt. Insgesamt wurden zum ausgeschriebenen Journalistenpreis mehr als 80 Beiträge in fünf verschiedenen Kategorien eingereicht.
Die beste Reportage in der Kategorie „Reportage Print/Internet“ stammte aus der Feder von Niklas Liebetrau, der sich in seiner Reportage „Wo sind die Stinker, Wendy?“ mit der Afrikanischen Schweinepest auseinandersetzte. Niklas Liebetrau ist es gelungen, ein für die Landwirtschaft hoch dramatisches Thema für die Öffentlichkeit spannend aufzubereiten. Er nimmt die Leser und Leserinnen mit auf eine Reise in den Wald, begleitet die Jäger beim Training der Hunde und bei der Suche nach den Kadavern. In die Beschreibung des Geschehens flechtet er Informationen über die Verbreitung der Seuche, deren Folgen und über die Möglichkeiten der Bekämpfung ein. Die Reportage wurde in „Die Zeit“ im Juli 2021 veröffentlicht.
In der Kategorie 2 „Video/Cross Media“ konnte das Autorenteam Christian Werner, Rebecca Kupfner und Felix Seiber-Daiker von Le-Filmfactory, Leipzig, überzeugen. Das Töten männlicher Küken ist in Deutschland verboten. Welche Probleme das gesetzliche Verbot für Produzenten, Konsumenten, aber auch für die Umwelt aufwerfen, zeigen die Autoren und die Autorin in ihrer Doku „Euer Frühstücksei killt Küken“ auf eindringliche und doch unaufgeregte Weise. Die Reportage wurde in einer leicht gekürzten Variante am 11. August 2021 im Mitteldeutschen Rundfunk bei „exakt“, dem Nachrichtenmagazin des MDR, ausgestrahlt und im September in einer längeren Variante auf dem Youtube „MDR investigativ“ veröffentlicht.
In der zum ersten Mal bewerteten Kategorie „Podcast/Hörfunk“ belegte Christiane Zwick mit dem durchaus sperrigen Thema „Trinkwasser sichern – Grundwassermanagement in Norddeutschland“ den ersten Platz. Der Hintergrund: Es ist auch in Norddeutschland keineswegs selbstverständlich, dass jederzeit frisches Wasser aus dem Hahn sprudelt. Die Journalistin zeigt sehr nachvollziehbar auf, was alles dafür getan werden muss, damit wir mit dem Lebenselixier Wasser weiterhin versorgt werden können. Christiane Zwick ist Hörfunkjournalistin und berichtet seit über 20 Jahren für den ARD-Hörfunk (Deutschlandfunk, NDR, BR) aus Nah und Fern.
In der Kategorie „Nachwuchs“ überzeugte Johannes Lenz mit seinem in besonderem Maße „reportagigen“ Beitrag „Spargelernte: Acker statt Uni“. Der Autor begleitet eine deutsche Studentin, einen rumänischen Saisonarbeiter und einen Landwirt und lässt die Protagonisten aus ihrer Perspektive erzählen. Die Reportage stammt aus einer Hand – von der Planung über die Recherche vor Ort und die Interviews bis hin zur technischen Umsetzung mit Kamera und Schnitt. Die Reportage wurde beim Bayerischen Rundfunk veröffentlicht. „Die Story“ ist das wöchentliche Doku- und Reportageformat aus der Kontrovers-Redaktion des Bayerischen Rundfunks.
In der Kategorie „Landwirtschaftlicher Fachbeitrag“ holte sich Birgit Waterloh mit ihrem Beitrag „Zwischen Leben und Tod“, in dem sie das brisante Thema des Kükentötens aufgearbeitet und Alternativen aufgezeigt hat, den ersten Preis. Der Beitrag überzeugt nicht nur durch seine fachliche Tiefe, sondern auch durch die gelungene Darstellung eines äußerst vielschichtigen Bereichs der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Der Bericht ist entstanden in Zusammenarbeit mit Ute Heimann und Patrick Otte und ist im Wochenblatt für Landwirtschaft und Leben, Ausgabe 12/2021 erschienen.
Die Journalistenpreise wurden in diesem Jahr bereits zum sechsten Mal vergeben. Das Format „Grüne Reportage“ wird weitergeführt. Das ist nur durch die großzügige Unterstützung der Bernard Krone-Stiftung möglich.