VDAJ und Bundeslandwirtschaftsminister im Gespräch
Zu seiner 100 Tage-Bilanz nach 121 Tagen Amtszeit hat sich Bundesagrarminister Alois Rainer am 3. September mit Mitgliedern des Verbandes Deutscher Agrarjournalisten e. V zu einem hybriden Pressegespräch getroffen. Gleich zu Beginn des Gesprächs sicherte Rainer zu, dass er im Januar 2026 wie all seine Vorgänger für die traditionelle VDAJ-Fragestunde im Rahmen der Grünen Woche in Berlin zur Verfügung stehen wird.
Rund 80 Fachjournalistinnen und Fachjournalisten nahmen die Gelegenheit wahr, dem Minister vor Ort in Berlin und über den Online-Chat Fragen zu stellen. Angesichts der anhaltend trüben Stimmung hat der Minister zunächst in seinem Eingangsstatement davor gewarnt, Deutschland zu „schlecht zu reden“. Gleichzeitig räumte er rein, dass es in „allen Politikbereichen große Herausforderungen“ gebe. Als Heimatminister sehe er es auch als seine Aufgabe an, „Mut herauszuarbeiten“ und um Empathie der eigenen Heimat gegenüber zu werben.
Um den erwünschten Stimmungsumschwung in der Landwirtschaft zu erzeugen, setzt Rainer eigenen Worten nach vor allem auf den Abbau von Bürokratie. Diese „Geißel der Neuzeit“ zu bekämpfen, sei eine „Daueraufgabe“. Der CSU-Politiker verwies darauf, bereits die in der Branche ungeliebte Stoffstrombilanz abgeschafft zu haben. Ebenso seien Meldepflichten, etwa im Weinbau, gestrichen und der Start des Tierhaltungskennzeichnungsgesetzes verschoben worden. Er meinte aber auch, dass ein gewisses Maß an Bürokratie erhalten bleiben müsse, um die hohen Standards der deutschen Landwirtschaft nicht zu gefährden.
Entlastet würden die Betriebe, sobald die vollständige Agrardieselrückvergütung wieder eingeführt sei, betonte Rainer. Außerdem wolle er zeitnah eine Agrarexportstrategie vorlegen. Jeder dritte Euro der Ernährungswirtschaft werde im Export verdient, in der Landwirtschaft immerhin noch jeder vierte Euro, so Rainer. Gerade wegen der US-Zölle sei es wichtig, neue Märkte zu erschließen.
Als zweites großes Thema seiner Amtszeit sieht Rainer die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU an. Für ihn sei klar, dass die GAP ein eigenständiger Politikbereich bleiben müsse. Er erwarte „intensivste Gespräche“ darüber, wie das absehbar schrumpfende Budget verteilt werde. Auch bei der GAP werde er sich für Erleichterungen einsetzen. „Wenn es schon Einschränkungen bei der GAP gibt, dann erwarte ich, dass dann auch der bürokratische Aufwand massiv zurückgeht“, sagte Rainer.
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