Ein besonderer Spargel
Es ist wieder Spargelzeit. Für die Landessgruppe Bonn Grund, einen Spargelanbauer zu besuchen und natürlich auch Spargel gemeinsam zu genießen. Am 24. April ging es auf den Betrieb Saß nach Bornheim-Uedorf, wo seit über 40 Jahren Spargel angebaut wird.
Johannes Saß schwört auf seinen Spargel. „Es ist einfach ein tolles Produkt“, schwärmt er. Denn der Bornheimer Spargel sei nun einmal etwas Besonderes. Er sei im EU-Register für regionale Spezialitäten eingetragen und gelte als geschützte geografische Angabe. „Unser Bornheimer Spargel steht damit auf gleicher Stufe mit Parmesankäse, Parmaschinken oder Champagner“, sagt Saß nicht ohne Stolz. Nur Spargel, der in der Region Bornheim linksrheinisch zwischen Wesseling und Bonn angebaut werde, dürfe als Bornheimer Spargel verkauft werden. „Es ist vor allem der Boden, der unseren Spargel so lecker und besonders macht“, erklärt der Spargelanbauer. Die Kombination aus Lössboden und darüber liegendem sandigen Boden sei einfach einmalig.
Vom Gemischtbetrieb zum Spezialisten
Der Spargelanbau auf dem Hof der Uedorfer Familie Saß hat eine lange Tradition. Seit 40 Jahren wird im Betrieb Spargel angebaut. Johannes Saß hat 2017 den Betrieb seiner Eltern Maria und Johannes Saß übernommen und der Diplom-Betriebswirt bewirtschaftet den 1909 gegründeten landwirtschaftlichen Betrieb inzwischen in vierter Generation. Aus dem ehemaligen Gemischtbetrieb mit Schweinehaltung, Acker- und Gemüseanbau ist ein Betrieb entstanden, der nur noch auf zwei Kulturen setzt. „Wir bauen Spargel und Äpfel an“, erklärt der 43-Jährige, der generell keine Angaben über die Größe seines Betriebs macht. „Wir zählen eher zu den kleinen Betrieben“, meint er. „Unser Ziel ist es, so viel anzubauen, dass wir alle Produkte auch selbst vermarkten können.“
Guten Kundenstamm aufgebaut
Über 90 % der eigenen Produkte werden direkt an den Verbraucher verkauft. Dies geschieht unter anderem über die Wochenmärkte in Köln und während der Spargelsaison über den Hofladen, der im ehemaligen Stall und der Futterküche eingerichtet ist. Neben dem eigenen Spargel werden im Hofladen auch Kartoffeln, Erdbeeren sowie Eier von Erzeugern aus der Region und Wein angeboten. Über mangelnde Kundschaft kann sich der Betrieb nicht beschweren. Nach Aussagen des Spargelanbauers gibt es viele Stammkunden. Diese kämen aus der näheren Region, aber auch aus Bonn und Köln, selbst Kunden aus dem Bergischen Land seien dabei. Bei der Vermarktung wird Johannes Saß unterstützt von seiner Mutter Maria, während er sich um den Anbau kümmert.
Die Ernte startet früh
Der Spargel wächst unter einer doppelten Folie heran und darüber ist noch ein Mini-Tunnel aufgestellt. „Jede Folie bewirkt, dass wir jeweils 14 Tage früher unseren Spargel ernten können“, erläutert der Uedorfer Landwirt. In diesem Jahr konnte auf dem Betrieb die Spargelernte am 2. April starten. Um die Erntearbeit beim Spargel zu erleichtern, hat der jetzige Betriebsleiter schon vor vielen Jahren Spargelspinnen angeschafft, die die Folien bei der Erntearbeit anheben.
Im Einsatz während der Spargelernte sind auf dem Betrieb Saß insgesamt fünf polnische Saisonarbeitskräfte. „Es sind immer dieselben Personen, die inzwischen schon über 15 Jahre zu uns kommen. Ich bin froh, dass ich Leute habe, auf die ich mich verlassen kann“, so der Spargelanbauer, der seinen Saisonarbeitskräften mindestens den Mindestlohn zahlt. Die aktuelle Diskussion über die Erhöhung des Mindestlohns auf 15 € pro Stunde, betrachtet der Uedorfer Spargelanbauer mit großer Sorge. „Ich denke, für viele wird es dadurch attraktiver, keine Ausbildung zu machen“, befürchtet er.
Ich bin gerne Spargel– und Apfelanbauer.
Im Betrieb werden die Stangen zunächst auf 1 °C gekühlt, feucht gehalten, dann in der Waschanlage geduscht, gebürstet, nochmals geduscht und sortiert, bevor sie Saß vor dem Verkauf noch der persönlichen Endkontrolle unterzieht. Um die steigenden Energiekosten in den Griff zu bekommen, hat der Betriebsleiter vor drei Jahren in eine Photovoltaikanlage investiert. „Ich denke, das war eine gute Entscheidung“, meint der 43-jährige. Auch seine Entscheidung, den elterlichen Betrieb zu übernehmen, hat er nicht bereut. „Ich bin gerne Spargel– und Apfelanbauer. Es macht mir nach wie vor großen Spaß“, versichert er. Und das kam beim Besuch der Landesgruppe Bonn und im Gespräch mit ihm auch deutlich rüber.
Saß beliefert auch Restaurants mit seinem Spargel. Dass er lecker schmeckt, davon konnten sich die Bonner Agrarjournalisten beim Essen im Restaurant Römerhof in Bornheim-Brenig überzeugen.
Elisabeth Legge
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