Michael Lohse / Nina Parzych

Wie wollen wir leben?

Zum zweiten Mal seit der Eröffnung im Jahr 2014 besuchte die VDAJ-LG Berlin/Brandenburg/Thüringen/Sachsen das Futurium nahe dem Hauptbahnhof im Berliner Regierungsviertel. Gemeinsam mit dem VDL-Landesverband Ost erhielten wir diesmal von der Kommunikationschefin Monique Luckas und der Leiterin Stabsstelle Strategie und Inhalte, Dr. Karena Kalmbach, eine exklusive Führung zum Zukunftsfeld Landwirtschaft „Natur Neu Denken“.

Das Futurium, das sich als „Haus der Zukünfte“ bezeichnet, ist kein Museum im herkömmlichen Sinn, kein passiver Betrachtungsraum, sondern eine Mischung aus Museum und Bildungsort mit der Aufforderung im Dialog aktiv Szenarien des Lebens zu entwickeln. Die Besucher werden gefordert, sich der Diskussion und Reflexion zur Zukunftsfrage „Wie wollen wir leben?“ zu stellen. Natur, Mensch und Technik sind die zusammenspielenden Kräfte, die in drei Denkräumen den Dialog mit dem Besucher prägen. Mit innovativen Exponaten, Mitmachaktionen und freiem Eintritt will das Haus Jung und Alt erreichen. 

Bereits vor dem Gebäude wartet eines der großen Highlights: die Installation „Superland“ von Parzelle X – Büro für Landschaftsarchitektur und Naturpädagogik und Künstler Benjamin Frick. Es ist ein Garten, in dem (Nutz-)Pflanzen wachsen, man durch Vibration das Leben unter der Erde erspüren kann und mitten in der Betonwüste mit unzähligen Holzbalken und viel Grün kurz vergessen kann, dass man sich in Berlin-Mitte befindet.

Im Haus selbst befinden sich in der untersten Etage, im sogenannten „Lab“, die besonders spannenden partizipativen Exponate. So steht hier ein Traktor, auf dem vor Ort mittels eines Bildschirms eine virtuelle Fahrt auf einem Feld mit Agri-Photovoltaik simuliert wird. Man tuckert durch die Felder und erntet dabei Getreide.

Daneben war die Station, an der wir uns wohl am längsten aufgehalten haben: der „Future Landscape Simulator“. Hier kann auf einem „Spielfeld“ mittels kleiner Bausteine die Landschaft selbst zusammengestellt werden, also Äcker, Feuchtgebiete, Wasser, Häuser oder Solaranlagen dort platziert werden. Parallel wird dann gezeigt, wie sich die gewählten Anbaumethoden und Landnutzungen auf Umwelt u.a. CO2-Ausstoss, Erträge und gesellschaftliche Strukturen und Bedürfnisse wie „Lebenszufriedenheit“ auswirken. So können Zielkonflikte sehr deutlich zu Tage treten.

Zu den zwölf Gesellschaftern zählen derzeit neben dem Bundesforschungsministerium wichtige Wissenschaftsorganisationen sowie aus der Wirtschaft Bayer und Boehringer. Wir danken dem Futurium für die Möglichkeit dieses besonderen Besuchs und hoffen, dass der Themenschwerpunkt Landwirtschaft weiterhin erfolgreich bleibt! Für alle, die nun inspiriert sind, ebenfalls die Ausstellung zu besuchen – auch zeitlich kurze Besuche sind möglich und lohnend -, hier die Adresse: Futurium, Alexanderufer 2, Berlin-Mitte.  

Am „Future Landscape Simulator“ kam keiner vorbei.
Foto: Michael Lohse
Das Thema Landwirtschaft hielt spannende Exponate bereit.
Foto: Michael Lohse

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