Bauer mit Leidenschaft in der Erfolgsspur

„Bei uns ist immer Saison!“ Damit beschrieb Ernst-August Winkelmann vom Spargelhof Klaistow seine erfolgreiche Unternehmensstrategie vor den Mitgliedern der VDAJ-Landesgruppe Berlin/Brandenburg/Thüringen/Sachsen beim Hofbesuch.

Winkelmann, der als ausgebildeter Kaufmann seine Erfahrungen auf dem elterlichen Spargelbetrieb in Rahden (NRW) an der Grenze zu Niedersachsen gesammelt hatte, übernahm den Beelitzer Betrieb nahe Potsdam nach der Wiedervereinigung 1991 mit 11 Hektar. Seitdem geht es nur aufwärts. 

Der findige Unternehmer entwickelte seinen Betrieb in über 30 Jahren zu einer diversifizierten landwirtschaftlichen Unternehmensgruppe. Dabei ist Winkelmann bodenständig geblieben, nennt sich selbst noch „Bauer mit Leidenschaft und grünem Daumen“. Die Bereitschaft zum Wandel, zur Transformation gehört zu seiner Philosophie als Unternehmer, Transparenz wie gläserne Produktion zum selbst gewählten Firmenprinzip. 

Viel mehr als nur Spargel

Mittlerweile bewirtschaftet Winkelmann mit seiner Frau Antje in Klaistow 800 Hektar, betreibt dort ein Hofrestaurant, einen Hofladen, eine Erlebniswelt mit einem Maislabyrinth und einem Kletterwald. 

Das Produktportfolio weitete er mit dem Anbau von Erdbeeren (seit 2007), Heidelbeeren (seit 2004) und 100.000 Kürbissen aus. Für die Adventszeit hat Winkelmann seit 2017 die Haltung von Freilandgänsen aufgebaut, die über Hofrestaurant oder Hofladen vermarktet werden. Damit ist auf dem Klaistower Spargel- und Erlebnishof von April bis Dezember Saison.

Neben dem Betrieb Klaistow hat Winkelmanns zusammen mit einem Kollegen im Jahr 2007 einen 2. Spargelbetrieb in Kremmen mit 200 Hektar Spargel- und 20 Hektar Heidelbeerenanbau gekauft. Außerhalb des Hofverkaufs wird der Beelitzer Spargel & Co über eigene Verkaufsstände in Brandenburg, Berlin bis nach Sachsen vermarktet. Auch den LEH versorgt Winkelmann inzwischen - als Großhändler. 

Energiewirtschaft als Standbein mit Zukunft

Den Erdbeeranbau hat Winkelmann inzwischen von ehemals 130 ha auf 26 ha reduziert. In der Region Brandenburgs mit ihren sandigen Böden werde es durch den Klimawandel zu heiß und zu trocken; die Produktion werde zu teuer, erklärte Winkelmann. Für die Kostensteigerungen sei nicht zuletzt auch der angehobene Mindestlohn verantwortlich, so der Unternehmer. 

Winkelmann hat indes auch die Energiegewinnung durch Solaranalgen, Windrädern und Bioenergie als neue Geschäftsfelder ausgebaut. Den Autofahrern im Berliner Umland “Grünes Erdgas“ als Energiequelle anbieten ist eine seiner neusten unternehmerischen Zielsetzungen. 

Die Zukunft der Landwirtschaft zumindest in Brandenburg sieht Winkelmann „im Stoffkreislauf“. Die Landwirtschaft benötige für ihre kargen Böden Viehwirtschaft. „Nur mit Ackerbau ist auf Dauer kein Geld zu verdienen. Veredelung, Obst- und Gemüseanbau sind ein Muss für die hiesige Landwirtschaft“, bekannte Winkelmann. 

Deshalb hat der größte Brandenburger Spargelanbauer aus Beelitz in den letzten Jahren auch eine Herde von 1.800 Milchkühen sowie eine Mutterkuhherde auf einem Biobetrieb aufgebaut. „Künftig wird zwar weniger Fleisch konsumiert, dafür aber qualitativ besseres nachgefragt. Dies sollte aus der Region kommen und nicht aus Südamerika“, zeigte sich der tief in und mit der Region verwurzelte Unternehmer überzeugt. 

Michael Lohse

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