VDAJ Kommunikationspreis 2020: Crossmediale Serie über Digitalisierung in der Landwirtschaft siegt

Die Preisverleihung: v.li.: Dr. Katharina Seuser, 1. VDAJ-Vorsitzende, die Preisträger Udo Langenohl, Birgit Sommer und Sarah Plass, Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied.
Foto: VDAJ

Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat Birgit Sommer und Udo Langenohl vom Hessischen Rundfunkt (HR) für die Serie „Landwirtschaft 4.0“ mit dem VDAJ-Kommunikationspreis 2020 ausgezeichnet. Die 6-teilige Serie wurde im Juli 2019 in einer crossmedialen Themenwoche des Hessischen Rundfunks sowohl online als auch im Radio und im TV publiziert. Die Beiträge erklären den Einsatz digitaler Technologien wie z. B. precision farming im Ackerbau, Pflanzenschutz mit Drohnen, Unkrautroboter und digitale Technik im Milchviehstall. Ziel war es, dem Publikum die enorme Vielfalt und die Vorreiterrolle der Landwirtschaft bei der Digitalisierung aufzuzeigen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, übergaben den Preis am  16. Januar 2020 im Rahmen der VDAJ-Pressegespräche auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Birgit Sommer, Planerin und Redakteurin des Programbereichs Hesseninformation und Udo Langenohl, Redakteur und Reporter beim HR, haben die crossmediale Serie gemeinsam umgesetzt. Die Idee entstand aus einer Recherche, die Udo Langenohl Anfang 2019 zur Arbeitswelt 4.0/IoT durchführte. Zunächst wurde nur in Zusammenarbeit mit hr-Info ein Themenschwerpunkt „Digitale Landwirtschaft“ für einen Wochentag im März konzipiert, aber das spannende Thema und die crossmedialen Produktionsmöglichkeiten bewogen die Preisträger und ihr Team, mehr daraus zu machen. “Mit unseren Recherchen wollten wir belegen, wie wichtig Digitalisierung auch für die hessische Landwirtschaft ist, die in kleineren Einheiten wirtschaftlich rentabel arbeiten muss“, sagte Birgit Sommer.

Digitale Lösungen fachlich korrekt und unterhaltsam dargestellt

Mit der crossmedialen Aktion „Landwirtschaft 4.0“ ist es der Jury aus Agrarjournalist*innen und Kommunikationsexpert*innen zufolge gelungen, ein realistisches Bild aktueller Herausforderungen in der Landwirtschaft zu zeichnen und digitale Lösungsansätze aufzuzeigen. Bilder und O-Töne aus der Landwirtschaft wie auch aus Forschung und Entwicklung gäben den Zuschauern und damit Verbrauchern gute Einblicke in den Veränderungsprozess, der sich im Agrarbereich gerade vollzieht. Deutlich werde, wie digitale Lösungen dem Tier- und Umweltschutz dienen und zugleich die Arbeitsbedingungen für die Landwirtinnen und Landwirte verbessern können. Zudem würde das Publikum des Hessischen Rundfunks erfahren, dass die Digitalisierung auch für kleine Betriebe von Bedeutung ist.

Die Beiträge seien verständlich, fachlich korrekt und zudem unterhaltsam, urteilte die Jury. Die Protagonisten würden sympathisch und aufgeschlossen präsentiert. Crossmedialität sei durch die gleichzeitige Verwertung im Radio, Fernsehen und auf Online-Kanälen gegeben. Die Vorteile und die Chancen, die digitale Lösungen für die moderne Landwirtschaft bereithalten, würden auf diese Weise für die Verbraucher offenkundig.

Unterstützung aus der Landwirtschaft

Um Leben und Leistungen der Landwirt*innen realitätsnah darzustellen, hat es einen intensiven Austausch zwischen den Redakteur*innen und der Landwirtschaft gegeben. „Hier wurde eindrucksvoll gezeigt, dass nicht über die Landwirtschaft, sondern mit der Landwirtschaft geredet wurde“, sagte Katharina Seuser, Vorsitzende der Agrarjournalisten bei der Preisvergabe. Birgit Sommer und Udo Langenohl bedankten sich nicht nur bei ihren Protagonisten, sondern auch beim Hessischen Bauernverband, bei den Hessischen Maschinenringen und beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer VDMA und nicht zuletzt auch bei den Hochschulen Geisenheim und Kassel für die Unterstützung.

Blick auf bäuerliche Familienbetriebe ist wichtig

Über die Vergabe des VDAJ-Kommunikationspreises freuen sich Birgit Sommer und Udo Langenohl sehr. „Es ist wunderbar, wenn die eigene journalistische Arbeit eines ganzen Teams auch außerhalb des Hessischen Rundfunks wahrgenommen und wertgeschätzt wird! Vielen Dank dafür!“, bedankte sich Birgit Sommer im Namen ihres Teams. Sie freue sich auch besonders, dass der Blick auf ihre hessische Heimat und die dortige Landwirtschaft gelenkt würde. „Da gibt es junge Bäuerinnen und Bauern, die sich was trauen und mutig investieren. Ich finde es toll, wenn mehr auf die geschaut wird als auf die riesengroßen Betriebe, die man durchaus auch kritisch betrachten kann.“ Udo Langenohl unterstrich, dass es dem Team bei Berichten über die Landwirtschaft um konstruktive Ansätze ginge. „Wir halten es für notwendig, dass die tagesaktuelle, oft auch zu Recht kritische Berichterstattung über die Landwirtschaft und ihre Folgen ergänzt wird durch faktenreiche Hintergründe, solide recherchierte Geschichten.“ So könne sich die Öffentlichkeit eine eigene, fundierte Meinung machen.

Informationen zu den Preisträgern

Birgit Sommer ist bald seit 30 Jahren im Hessischen Rundfunk tätig, zunächst als Reporterin, dann als Redakteurin und seit 20 Jahren festangestellt in leitenden Funktionen, heute im crossmedialen Programmbereich Hesseninformation. Studiert hat Birgit Sommer Germanistik, Politologie und Romanistik, im Zweitstudium Architektur. Die hessische Landwirtschaft liegt ihr am Herzen, weil sie in ihrer Vielfalt von kleineren Familienbetrieben geprägt ist. Ihr Interesse an der Landwirtschaft hat aber auch familiäre Wurzeln: Birgit Sommer lebt mit einem Winzer zusammen und beide Großväter kamen von landwirtschaftlichen Betrieben.

Udo Langenohl ist ebenfalls seit knapp 30 Jahren im Hessischen Rundfunk als Reporter und Redakteur tätig. Der studierte Elektro- und Nachrichtentechniker hat seine journalistische Ausbildung im Rahmen eines Volontariats beim Privatfunk in Bayern erhalten. Im Hessischen Rundfunk ist Udo Langenohl u.a. für Multimedia- und Technikthemen zuständig. Als Reporter gilt und galt sein Interesse schon immer auch Landwirtschaftsthemen, so manchen Reportagetag hat er auf Treckern und Mähdreschern verbracht.

Informationen zum Hessischen Rundfunk / zum Bereich Hesseninformation

Der Hessische Rundfunk mit seinen rund 1.700 Arbeitnehmern und etwa 880 freien Mitarbeitern hat 2018 mit dem crossmedialen Programmbereich „Hesseninformation“ eine neue Organisationsform etabliert. In der sogenannten hessen-unit wurden die Programmangebote von Fernsehen, Radio, Online und Social Media, die über Hessen berichten, redaktionell zusammengefasst und mit einer eigenen Grafik und einer eigenen Produktion versehen. Themen werden gemeinsam geplant und recherchiert, Inhalte für die jeweiligen hr-Kanäle optimiert und ausgespielt. Das Ziel: Medienübergreifend arbeiten, um möglichst effektiv allen Hessinnen und Hessen auf den von ihnen favorisierten Kanälen relevante Inhalte bieten zu können. Im Programmbereich entstehen so an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr die unterschiedlichsten hessischen Programminhalte. Hinzu kommen Sondersendungen, Podcasts, Features und Reportagen für die Mediathek unabhängig von linearen Ausspielwegen. Unter den ersten crossmedialen Aktionen im Programmbereich war die Serie „Landwirtschaft 4.0“.

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des VDAJ, info@vdaj.de