
Selten war das Thema Landwirtschaft in der Öffentlichkeit so präsent wie aktuell. Deshalb verwundert es nicht, dass viele der Einladung der Landesgruppen Bonn und Rhein-Weser nach Düsseldorf zum jährlichen Pressegespräch mit NRW Landwirtschafts- und Umweltministerin Ursula Heinen-Esser gefolgt waren. Die Ausführungen der Ministerin machten deutlich, dass eine Menge Arbeit ansteht und die Branche vor großen Herausforderungen und Veränderungen steht. Dabei setzt Heinen-Esser ganz auf das Zusammenspiel von Landwirtschafts- und Umweltpolitik und sucht die Gespräche mit Verbänden beider Seiten. Wie bei dem Thema Nutztierhaltung. „Wir entwickeln für NRW aktuell eine Nutztierhaltungsstrategie und binden alle Interessengruppen ein“, so die CDU-Politikerin. Teil dieses Konzeptes ist die Schaffung einer Tiergesundheitsdatenbank und der Stelle eines bzw. einer Tierschutzbeauftragten zum Jahresbeginn 2020 .
Auch das Thema Biodiversität und Insektenschutz liegt Heinen-Esser am Herzen. Hier setzt sie auf freiwillige Maßnahmen statt auf gesetzliche Verbote. „Wir haben in NRW die Erfahrung gemacht, dass die Agrarumweltmaßnahmen durch die Landwirte gut angenommen werden und diese einen guten Ansatz zur gezielten Förderung durch die Politik bieten“, so die Ministerin zur Begründung.
Sorge bereitet der Politikerin die Umsetzung der neuen Düngeverordnung. Die Verhandlungen mit der EU-Kommission seien schwierig. Aktuell herrsche eine „Hängepartie“ und der Zeitplan für das kommende Jahr zu diesem Thema sei noch weitestgehend unklar.
„Es ist gut, dass die Bauern auf die Straße gehen“, fasst Heinen-Esser die aktuelle gesellschaftliche Diskussion zusammen. Bei allen anstehenden Veränderungen ist es ihr wichtig, dass die Wertschätzung für die Arbeit der Landwirtschaft gestärkt wird und sozial- und umweltpolitische Themen nicht auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen werden.
Text und Bilder: Manuel Tomm