Schutz und Forschung für die Schlüsselart Biene

Schaukasten mit Bienen

Bienen und Imkern sind „in“. Nicht nur die Honigbienen als  Honigproduzenten sondern auch ihre Kolleginnen, die Wildbienen (in Deutschland gibt es rund 560 Arten) und ihre immense Bedeutung als Bestäuber rücken zunehmend in den medialen Focus.

 

Über ihren Schutz wird viel geschrieben, gestritten und debattiert, wie zum Beispiel das Bürgerbegehren in Bayern zeigt. Die Gruppe Niedersachen widmete sich diesem aktuellen Thema und besuchte am 26. April das Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig. Die Stadt Braunschweig will mit Hilfe des JKI Wildbienenhauptstadt Deutschlands werden. Dafür stehen sechs Mio. Euro Fördergelder zur Verfügung.

Pressereferentin Stefanie Hahn informierte zunächst über die verschiedenen Standorte und die umfassenden Aufgaben des JKI. Das JKI ist das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (16 Fachinstitute) und eine selbstständige Bundesbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Jüngster Ableger am Standort Braunschweig ist das Institut für Bienenschutz. Es wurde im April 2016 gegründet.

Gruppenbild beim JKI
Hummelkasten im Labor

 

 

 

 

 

Für den Leiter des Instituts für Bienenschutz Dr. Jens Pistorius sind Bienen die „schönste Sucht die man haben kann“. Der Agrarbiologe widmete sich zunächst den Themen Pflanzenschutz und Ökotoxikologie. „Irgendwann kam die Biene dazu und hat mein Leben völlig übernommen“, erzählte Pistorius, der privat als Hobby selbst auch noch 20 Bienenvölker betreut. Er ist davon überzeugt, dass sachgerechter Bienenschutz und eine vernünftige Landwirtschaft zusammen möglich sind. „Wenn wir Bedingungen haben, die für Honig- und Wildbienen gut sind, dann sind sie für alle gut“. Das Institut beschäftigt sich insbesondere mit drei Bereichen: Risikobewertung der Bienengefährlichkeit von Pflanzenschutzmitteln, die Untersuchung von Bienenvergiftungen und die Forschung zum Bienenschutz.

Schaukasten mit Bienen

Auf dem Bienenstand konnten die Teilnehmer einen Blick in ein Bienenvolk werfen und Honig direkt aus der Wabe testen. Anschließend begutachteten die VDAJler bei einem Rundgang den Schleuderraum, Labore und einen Brutraum für Hummeln. Eine kleine Honigverkostung mit Kaffee und Kuchen bildete den süßen Abschluss in gemütlicher Runde.

Dr. Verena Sohns

Fotos: Sontheimer (1), Sohns (3)