Vielfalt, Tradition und Authentizität

v.l. Handzuginstrumentenmacher Andreas Sommer, Blechblasinstrumentenbauer Thomas Nitz, Wirtschaftsminister Albrecht Gerber, Geigenbauer Jan Dayß

Gemeinsam wurden auf der Pressefahrt mit Wirtschaftsminister Albrecht Gerber und Handwerkskammer-Präsident Robert Wüst märkische Manufakturen im ländlichen Raum des Landes Brandenburg besucht. Erstmals beteiligten sich in diesem Jahr brandenburgische Kunstschaffende an den Europäischen Tagen des Kunsthandwerks (ETAK), die seit 2002 auf Initiative des französischen Handwerksministeriums in inzwischen 18 Ländern stattfinden. “Ein Stück gelebtes Europa“, wie Wirtschaftsminister Gerber betont. Handwerkspräsident Wüst will mit dieser Premiere im europäischen Kontext das Kunsthandwerk in das Bewusstsein der Menschen in der Region rücken.

Andreas Sommer aus Brandenburg ist als Handzuginstrumentenmacher nicht nur bei Neuanfertigungen sehr gefragt, auch auf die Reparatur von Handharmonikas und Akkordeons, Bandoneons und Konzertinas ist er spezialisiert. Gemeinsam mit dem Geigenbauer Jan Dayß aus Rheinsberg, der Geigen neu baut, aber auch repariert sowie vermietet und dem Blechblasinstrumentenbauer Thomas Nitz aus Wustrau, der ebenfalls auch Reparaturen durchführt, sind alle drei nach weltweiter Erfahrungssuche wieder zurück in der Heimat und in ihrem Schaffen stark vernetzt.

Einen interessanten Einblick in die traditionelle Kunst der Handweberei, die landwirtschaftlichen Hintergrund besitzt, gab es im Aktiven Museum „Handweberei Henni Jaensch-Zeymer“. 1939 von der Namensgeberin als Webhof Geltow als neue Wirkungsstätte einer bereits seit 1927 bestehenden Handweberei gegründet, ist die Anlage denkmalgeschützt. Hier gibt es noch 16 originalerhaltene Webstühle aus aller Welt. Die Geltower Handweberei ist die größte und älteste produzierende Handweberei Deutschlands. Verarbeitet werden Garne überwiegend aus Leinen, Baumwolle, Schafwolle und Seide, wie Handwebermeisterin Ulla Schünemann, die diese Einrichtung seit 1987 weiterführt, verrät.

Zum Abschluss ging es zum „Schmuckgefährten“, einer Goldschmiede, die von Elisabeth Baumgart in Potsdam betrieben wird. Sie fertigt nicht nur ganz persönliche Schmuckelemente an, sondern verändert auch von Kunden mitgebrachten Schmuck in etwas Neues. Sehr beliebt sind individuell gefertigte Trauringe.

Text/©Foto: Lutz Gagsch