- Erstellt am Freitag, 20. Mai 2011 01:09
Seit 75 Jahren werden in Harsewinkel Mähdrescher produziert. Eine niedersächsische Delegation des VDAJ (Verband deutscher Agrarjournalisten) hat das Stammwerk des Landtechnikherstellers Claas besucht und Einblicke in die Produktion bekommen.
„Wir versuchen, jedes Teil nur einmal in die Hand zu nehmen“, erläutert Heinrich Pieper, „Claasianer“ seit 28 Jahren, die Vorgehensweise. „Die Teile werden just in time geliefert, vom Container genommen und direkt verarbeitet. So vermeiden wir unnötige Arbeit und können auf ineffektive Zwischenlagerung verzichten.“
Viele Prozesse – wie der Zuschnitt oder die Pulverlackierung – werden durch Roboter erledigt und können rund um die Uhr laufen. Die Fertigung ist frischgrätenartig entlang der drei Montagestraßen angeordnet. Kleinere Teams, die eigenverantwortlich arbeiten, liefern zeitgenau die erforderlichen Komponenten.
Je nach Auftragslage können so 20 bis 40 Mähdrescher täglich entstehen. Produziert wird überwiegend im Kundenauftrag. Neben den LEXION-Modellen laufen nebeneinander TUCANO und die kleineren DOMINATOR vom Band. „Die Herstellung eines Mähdreschers dauert insgesamt zwei bis drei Tage“, stellt Piper fest. Darüber hinaus werden 300 bis 500 XERION auf Basis des MB-Trac gefertigt.
„Zur Zeit sind die Auftragsbücher für Mähdrescher voll, wir können gar nicht alle Kundenwünsche erfüllen“, bedauert Horst Biere, Leiter Unternehmenskommunikation. „Bei Claas selbst können wir zwar die Produktion steigern, es fehlen dann aber die Zulieferteile.“ Biere ist zuversichtlich, dass am Ende des Geschäftsjahres die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro überschritten sein wird.
Interessante Zahlen aus Harsewinkel
Mitarbeiter weltweit | 9.000 |
davon am Standort Harsewinkel | 3.000 |
Auszubildende | 110 |
Ausbildungsquote | 8 Prozent |
Größe des Firmengeländes | 40 Hektar |
Davon überdacht | 20 Hektar |
Länge der „Ost-Weststraße“ im Werk | 600 Meter |
Länge des Schienennetzes im Werk Harsewinkel zum Transport von Teilen und Komponenten |
13 Kilometer |
Anzahl Werksfahrräder | 820 |
Maximale Tagesleistung | 50 Maschinen |
Anzahl Einzelteile pro Großmähdrescher | 40.000 |
Dr. Ute Zöllner