VDAJ-Kommunikationspreis 2016

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Übergabe des VDAJ-Kommunikationspreises. V.li.: DBV-Präsident Joachim Rukwied, Prof. Dr. Katharina Seuser, 1. Vorsitzende des VDAJ, Preisträger Karsten Krogmann, Bun-deslandwirtschaftsminister Christian Schmidt.

 Berlin/Friedrichsdorf, 14. Januar 2016

Der Verband Deutscher Agrarjournalisten (VDAJ) hat den VDAJ-Kommunikationspreis 2016 an Karsten Krogmann, Reporter bei der Nordwest-Zeitung (NWZ), vergeben. Mit seinen Reportagen aus dem Alltag, in denen Landwirte, Experten und Kritiker gleichermaßen zu Wort kommen, leistet er einen wichtigen Beitrag zur objektiven Information der Öffentlichkeit. Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes, übergaben den Preis am 14. Januar 2016 im Rahmen der VDAJ-Pressegespräche auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin.

Mit Reportagen auf der Suche nach Antworten

Karsten Krogmann beschäftigt sich in seinen Reportagen auch mit moderner Landwirtschaft und mit der Fleischwirtschaft, im Mittelpunkt stehen häufig die betroffenen Menschen. Er erzählt, wie das Fleisch an die Wursttheke kommt, unter welchen Bedingungen in Schlachthöfen gearbeitet wird und wie fassungslos Landwirte der Kritik an ihrer Wirtschaftsweise gegenüberstehen. Er erzählt die Geschichte von Kindern aus Landwirtsfamilien, die von ihren Mitschülern hören müssen, dass Landwirte Tierquäler und Umweltzerstörer seien. Kein Thema lässt er aus, und oft fühlt sich der Journalist dabei, als säße er zwischen zwei Stühlen. „Auf viele Fragen habe ich zunächst keine Antworten“, sagt Krogmann, „aber ich gehe auf die Höfe und lasse mir alles erklären.“ Mosaikartig entstehe so ein neues Bild, das mehr mit Realität und weniger mit Ideologie zu tun habe.

Die Auszeichnung erfreut Krogmann sehr:„ Diese Anerkennung ist wichtig für unsere Arbeit und motiviert mich“, sagt er bei der Preisverleihung. Die gesamte Redaktion fühle sich in ihrer Arbeit bestärkt, da die Landwirtschaft ein wichtiges Thema der Region sei.

Journalismus im Spannungsfeld

Mit seiner Arbeit stößt Karsten Krogmann auch auf Skepsis. Bei den Kritikern der Landwirtschaft fehle oft die Bereitschaft, eine sachliche Debatte zu führen: Mancher Bericht aus dem Nutztierstall oder Schlachthof, der ohne wertende Vokabeln wie „Tierquälerei “ auskommt, wird als Handlangerei der Fleischindustrie gewertet. Generell sei es schwierig, Landwirte zu finden, die Journalisten zu sich auf ihre Betriebe einladen. Zu groß ist die Angst, von Fachfremden missverstanden zu werden. „Inzwischen erfahre ich aber ein gewisses Maß an Vertrauen und – vielleicht auch durch die regelmäßige Beschäftigung mit dem Thema – Respekt “, sagt Krogmann.

Professioneller Journalismus verdient Würdigung

„Die Reportagen von Karsten Krogmann stehen für alles, was gute journalistische Texte ausmacht“, begründete die Jury aus Agrarjournalisten die Entscheidung. Es sei dem Autor gelungen, in seinen Reportagen komplexe Sachverhalte so zu beschreiben, dass Fachleute wie Laien in den Text hineingezogen und weiterlesen würden. Krogmann wählt eine Sprache, die fachlich korrekt und dennoch für Laien verständlich ist. „Die Reportagen rücken drängende Fragen der modernen Landwirtschaft in die Öffentlichkeit“, würdigt Katharina Seuser, Vorsitzende des VDAJ, den Reporter bei der Preisverleihung, „damit werden die Voraussetzungen für einen gesellschaftlichen Diskurs geschaffen, der zu mehr Akzeptanz der modernen Landwirtschaft in der Gesellschaft führen kann.“

Informationen zum Preisträger

„Kind der Region“

Karsten Krogmann, 1968 in Cloppenburg geboren, bezeichnet sich als Kind der Region. Auf dem Land aufgewachsen hat der den Strukturwandel in der Landwirtschaft miterlebt. „Man konnte zuschauen, wie die kleinen Höfe verschwanden“, erinnert er sich. Der Hof des Großvaters, der in der nächsten Generation nur noch im Nebenerwerb betrieben wurde, existiert heute nicht mehr. Die persönliche Betroffenheit treibt den Reporter um, er möchte über die Menschen dieser Region berichten, über ihr Leben, ihre Gedanken und die Herausforderungen. Seine journalistische Berufung zeigte sich schon früh: Ab der 5. Klasse arbeitete er in der Schülerzeitung mit und hospitierte schon als Schüler bei der NWZ. Nach dem Abitur verfolgte Karsten Krogmann konsequent den Weg in den Journalismus: Zunächst absolvierte er ein Hochschulstudium in Musik und Literaturwissenschaften, anschließend ein Volontariat bei der NWZ. Nach dem Volontariat schrieb er für die Kulturredaktion, bis er 2010 in die neu eingerichtete Reportagen-Redaktion wechselte. Seitdem berichtet er aus der Region, bereist aber darüber hinaus für seine Geschichten die gesamte Bundesrepublik und zuweilen auch das Ausland. Die Reportagen sind vielfach im Regionalteil, aber häufig auch auf den Nachrichtenseiten – speziell der Hintergrund-Seite – nachzulesen. Aktuelle Reportagen von Karsten Krogmann können online unter www.nwzonline.de nachgelesen werden.

 

Informationen zur NWZ (Quelle: Wikipedia)

Die Nordwest-Zeitung ist eine 1946 von Fritz Bock gegründete Regionalzeitung für das nordwestliche Niedersachsen. Sie wird herausgegeben von der Nordwest-Zeitung Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, einer Tochtergesellschaft der Nordwest Medien GmbH & Co. KG. Das Kernverbreitungsgebiet der NWZ umfasst im Wesentlichen die niedersächsischen Kreise des Oldenburger Landes: die Stadt Oldenburg sowie die Landkreise Cloppenburg, Vechta, Oldenburg, Ammerland, Wesermarsch und den Landkreis Friesland. Die NWZ beliefert auch die Ostfriesen-Zeitung in Leer, die Wilhelmshavener Zeitung, die Borkumer Zeitung, den General-Anzeiger in Rhauderfehn, die

Norderneyer Badezeitung, den Ostfriesischen Kurier in Norden sowie das Jeversche Wochenblatt und den Anzeiger für Harlingerland in Jever und Wittmund mit den eigenen überregionalen Mantelseiten. Dort sind auch zum Teil die Reportagen von Karsten Krogmann zu lesen.

 

Weitere Informationen erhalten Sie bei der Geschäftsstelle des VDAJ, info@vdaj.de.