Heizen mit Holz auf der LIGNA 2015

Carsten Brüggemann erklärt den Kolleginnen und Kollegen hochkonzentriert die technischen Lösungen zur Bereitung und Verwertung von Holzhackschnitzeln durch Hacken, Sieben, Trocknen und Feuern.
Carsten Brüggemann erklärt den Kolleginnen und Kollegen hochkonzentriert die technischen Lösungen zur Bereitung und Verwertung von Holzhackschnitzeln durch Hacken, Sieben, Trocknen und Feuern. Foto: Christian Mühlhausen

Seit Anfang des Jahres müssen automatische Feuerungen für Holzhackschnitzel und Holzpellets noch umweltfreundlicher arbeiten und schärfere Grenzwerte einhalten als bisher. Dies war auch Hauptthema im Bereich der energetischen Nutzung von Holz auf der LIGNA 2015 in Hannover und auf dem VDAJ-Rundgang Energie aus Holz.

Carsten Brüggemann gab den Kolleginnen und Kollegen einen Überblick über die  derzeitigen Vorgaben. Staub bzw. Feinstaub zählt zu den problematischsten Schadstoffen im Abgas von Kleinfeuerungsanlagen. Mit der Novelle der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (1.BImSchV) soll die Umweltverträglichkeit der  Anlagen deutlich verbessert werden und u. a. ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubemissionen aus Kleinfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe erreicht werden. Die Verordnung bezieht sich auf genehmigungsfreie Feuerungsanlagen für Regelbrennstoffe wie z. B. Holz in unbehandelter oder gepresster Form mit Leistungen von 4 bis 1000 kW.

Mit der Novelle wurden insbesondere die Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid (CO) für Holzkessel in zwei Stufen verschärft. Nach einer Übergangsfrist müssen nun neue Zentralheizungsanlagen mit automatischer Brennstoffzufuhr ab dem 1.1.2015 reduzierte Grenzwerte u.a. für Staub von 20 mg/m³ und für Kohlenmonoxid von 400 mg/m3 Rauchgas bei wiederkehrenden Prüfungen alle zwei Jahre im Betrieb einhalten. Dies ist in der Praxis bestenfalls unter optimalen Bedingungen wie guter Brennstoffqualität, hochwertiger Anlagen- und Regeltechnik sowie sachkundiger Bedienung und Wartung der Anlage möglich. Scheitholzfeuerungen müssen die genannten Grenzwerte erst ab dem 1.1.2017 einhalten, für bestehende Anlagen gibt es Übergangsfristen.

Die niedersächsischen Landesforsten luden zum Picknick im Grünen ein, was von den Agrarjournalisten dankend angenommen wurde
Die niedersächsischen Landesforsten luden zum Picknick im Grünen ein, was von den Agrarjournalisten dankend angenommen wurde. Foto: Christian Mühlhausen

Techniklinie „Vom Baum zum Brennstoff“

Im Freigelände zeigte Carsten Brüggemann in einer von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen erstellten Techniklinie praktische Beispiele, wie hochwertiger Brennstoff in Form von Holzhackschnitzeln produziert werden kann. Staubbildende Elemente in Holzhackschnitzeln sind Blätter, Nadeln, Rinde und anhaftende Humus- oder Sandpartikel, die sich vorwiegend im Feinanteil der Hackschnitzel wiederfinden. MVD zeigte einen Sternwalzenabscheider zum Sieben von Holzhackschnitzeln im stationären Betrieb. Durch unterschiedliche Abstände der Sternwalzen können 3 unterschiedliche Fraktionen je Durchgang getrennt werden.

Für den mobilen Betrieb und den eher sporadischen oder absätzigen Einsatz einer Siebanlage, zeigte Terra Select eine Maschine die von der Raiffeisen Agil Leese sonst  in der Kompostbereitung eingesetzt wird. Auch hier  kann je nach Material und Siebqualität eine Durchsatzleistung von bis zu 80 m3/h erreicht werden. Für die Trocknung von Holzhackschnitzeln zeigten Holzwert, Riela und Lauber Containerlösungen, wo die Trocknungsluft von unten (Lauber, Riela) oder durch einen in der Mitte des Containers angeordneten Hauptkanal (Holzwert) in das Hackgut geblasen wird. Bei dem mittigen Kanal wird die Aufnahmekapazität des Containers reduziert, dafür ist die Schichtstärke des Trockengutes geringer und es erfolgt eine gleichmäßigere Trocknung. Riela und Fliegl zeigten ihre bewährten Schubkeilboden- oder Schubwendetrockner, die klar definierte Trocknungen, auch anderer Güter als Hackschnitzel zulassen. Der Schubwendetrockner von Riela erreicht durch sein Paddelsystem eine gute Durchmischung des Trockengutes, was zu gleichmäßiger Trocknung und Zeitersparnis führt.

Text: Carsten Brüggemann und Angelika Sontheimer